Wohnmobil vor Bergsee

Versicherungsschutz beim Camping

veröffentlicht um 7:04 am 9. Mai 2022

Wenn eine Branche während der Corona-Pandemie einen Boom erfahren hat, dann sicherlich die Camping-Industrie. Anlass genug, um einmal auf den notwendigen Versicherungsschutz für Wohnwagen, Wohnmobil und Co. zu schauen. Denn nicht alles, was der Versicherungsmarkt so anbietet, ist auch wirklich notwendig und sinnvoll.

Versicherungen für Wohnmobile und Wohnwagen

Wie beim Auto ist auch für Wohnmobile und Wohnwagen die Haftpflichtversicherung eine Pflichtversicherung. Ohne diesen grundlegenden Schutz kann kein Campingfahrzeug zugelassen werden. Die Haftpflichtversicherung greift, wenn Sie andere mit Ihrem Gefährt schädigen. Damit ist Ihr eigenes Reisefahrzeug aber noch nicht abgesichert. Deswegen empfiehlt sich eine Erweiterung dieses Grundschutzes um eine Kaskoversicherung.

Unfall mit Wohnmobil an SteilhangEine Teilkaskoversicherung deckt unter anderem Schäden durch Unwetter, Brand oder Diebstahl ab. Auch Schäden durch eine Kollision mit einem Tier übernimmt die Teilkaskoversicherung. Wirklichen Rundumschutz bietet die Vollkaskoversicherung. Sie kommt auch bei selbst verschuldeten Unfällen und Vandalismus auf. Ob sich diese für Ihr Fahrzeug lohnt, hängt vor allem vom Alter und dem Wert ab. Hinzubuchen zur Teil- und Vollkaskoversicherung können Sie dann noch einen Schutzbrief. Dieser garantiert, dass die durch eine Panne entstehenden Kosten für Pannen- und Unfallhilfe, Abschleppdienst, Bergung etc. von der Versicherung getragen werden. Ob ein Schutzbrief für Sie sinnvoll ist, hängt u.a. davon ab, ob Sie bereits Mitglied eines Verkehrsclubs sind oder nicht.

Die Inhaltsversicherung

Inventar CampingDie oben aufgeführten Versicherungen decken Schäden am Wohnmobil oder am Wohnwagen ab, nicht jedoch an den darin befindlichen Gegenständen. Zu Hause sind lose Gegenstände über die Hausratversicherung abgedeckt. Diese greift beim Camping jedoch in der Regel nicht. Eine Inhaltsversicherung deckt dagegen alle Teile ab, die Sie im Wohnwagen oder Wohnmobil lose aufbewahren. Berücksichtigt sind üblicherweise Schäden, Zerstörung und Verlust durch Brand, Explosion, Einbruch, Diebstahl und Raub. Auch Elementarschäden sind normalerweise abgesichert. Je nach Tarif sind entweder nur das Reisegepäck oder auch elektronische Gegenstände geschützt.

Neben einer Inhaltsversicherung bieten auch einige Versicherer Hausrattarife mit einer Mobildeckung an. Damit ist der Versicherungsschutz auch dann gewährleistet, wenn Sie Hausrat vorübergehend im Wohnwagen oder Wohnmobil unterbringen. Welche Absicherungsform für Sie die bessere ist, dazu beraten wir Sie gerne.

Die Camping-Versicherung

MobilheimRelevant ist die Campingversicherung nur für Dauercamper, die ihren Wohnwagen dauerhaft auf einem Campingplatz abstellen oder ein Mobilheim besitzen. Oftmals sind solche Wohnwagen und Mobilheime nicht zugelassen. Deswegen besteht für sie auch keine Haftpflicht- oder Kaskoversicherung.

Die Campingversicherung deckt alle Schäden ab, die auf einem Dauerstellplatz entstehen können. Das sind beispielsweise Schäden durch Feuer, Wasser, Naturgewalten, Diebstahl und Vandalismus. Je nach Tarif umfasst die Campingversicherung auch Vorzelt, Markise und bewegliches Inventar (z.B. Campingzubehör).

Fünf Tipps zum Thema Versicherungsschutz beim Camping

  1. Dachzelt auf Auto CampingDachzelte: Wenn Sie mit einem montierten Dachzelt auf dem Auto verreisen, müssen Sie keine extra Versicherung abschließen. Das Dachzelt gilt dann als Autozubehör. Das bedeutet, dass Ihre bestehende Kfz-Versicherung für etwaige Schäden aufkommt.
  2. GFK-Dächer: GFK-Dächer bestehen aus speziellem glasfaserverstärktem Kunststoff. Dieses Material ist unempfindlicher als andere Dächer beispielsweise bei Hagel und anderen unwetterbedingten Schäden. Deshalb bieten einige Versicherer hier Rabatte bei der Versicherung.
  3. Marderbiss: Achten Sie darauf, dass in Ihrer Police nicht nur Wildschäden abgedeckt sind, sondern Tierschäden allgemein. Denn Marderbisse sind ein häufiger Schaden bei Campern. Marder gelten aber nicht als Wildtiere.
  4. Wohnmobil auf FähreFahrräder: Beachten Sie, dass Fahrräder in den meisten Campingversicherungen nicht eingeschlossen sind. Sichern Sie diese ggf. anders ab, insbesondere wenn es sich um teure E-Bikes handelt. Mehr Infos hier.
  5. Besondere Ansprüche: Für besondere Anforderungen lassen sich in die Policen verschiedene Sonderbausteine einschließen, die gegebenenfalls für Sie interessant sein könnten. Dazu zählen beispielsweise eine Fährversicherung oder der Auslands-Schadenschutz.

 

Generell gilt: Im Wust der unterschiedlichen Policen auf dem Markt kann man schnell den Überblick verlieren. Qualitative Unterschiede offenbaren sich meist erst beim Blick in die Versicherungsbedingungen. Ein gutes Beispiel sind hier die Glasschäden, die zu den häufigsten Schäden bei Wohnmobilen zählen. Hier sollten Sie zum Beispiel prüfen oder prüfen lassen, ob es eine bestimmte Kostengrenze bei der Erstattung gibt, da insbesondere Schäden an Frontscheiben hohe Summen erreichen. Also, kommen Sie gerne auf uns zu. Wir suchen gemeinsam mit Ihnen nach der besten Absicherungsmöglichkeit für Ihr mobiles Zuhause.

Martina Echtermeyer EVK Privatkunden

Die Autorin:

Martina Echtermeyer gehört seit 2018 zum Team von EVK. Als Gruppenleiterin verantwortet die ausgebildete Versicherungskauffrau den Privatkundenbereich und betreut zudem Gewerbekunden in allen Versicherungssparten.

02938/9780-46, echtermeyer@evk-oberense.de