5 Versicherungstipps für Beamtenanwärter
Die Anzahl der Beamten in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr. Auch die verschiedenen Ausbildungen der Beamtenanwärter sind unter jungen Erwachsenen heiß begehrt. Was die Ruhestands- und Krankenversorgung sowie die Haftung für beruflich verursachte Schäden betrifft, gelten für Beamte allerdings ganz andere Regelungen als für Angestellte oder Arbeiter. Entsprechend muss auch der Versicherungsschutz darauf abgestimmt sein – möglichst schon von Beginn der Berufslaufbahn an. In unserem Blogbeitrag geben wir Beamtenanwärtern deswegen fünf wichtige Versicherungstipps.
Beihilfe und Krankenversicherung für Beamtenanwärter
Auch für Beamtenanwärter besteht die Pflicht auf den Abschluss einer Krankenversicherung. Hierbei hat man die Wahl, ob man sich selbst privat versichern will oder ob man auch weiterhin in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben möchte. Durch die zusätzlichen Beihilfeansprüche empfiehlt sich in der Regel eine private Krankenversicherung. Da der Dienstherr, also Bund, Länder, Kommunen oder die Bundeswehr, im Krankheitsfall einen großen Teil der Kosten (in der Regel über 50%) übernimmt, müssen Versicherungsnehmer nur das anfallende Restrisiko versichern und kommen in den meisten Fällen durch die private Krankenversicherung auf einen deutlich günstigeren Versicherungsbeitrag als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Beihilfe zu den Beiträgen oder eine anteilige Übernahme durch den Arbeitgeber erfolgt in der gesetzlichen Krankenversicherung nämlich grundsätzlich nicht.
Tipp
Beachten Sie – die Entscheidung, sich in der GKV gesetzlich zu versichern, ist unwiderruflich. Ein Wechsel in die klassische Beamtenversicherung der PKV ist somit ausgeschlossen.
Diensthaftpflicht
Die Diensthaftpflicht stellt eine besondere Form der Privathaftpflicht dar. Sie ist auf den besonderen Bedarf von Beamten zugeschnitten. Generell gilt: Der Dienstherr kommt nur für Schäden auf, die seine Bediensteten im Rahmen ihrer Tätigkeit wegen Fahrlässigkeit zu verantworten haben. Bei grober Fahrlässigkeit haften Beamte selbst für die Schadenersatzansprüche Dritter. Die Diensthaftpflicht kann deswegen eine sinnvolle Ergänzung sein.
Tipp
Den Baustein „Diensthaftpflicht“ können Sie bei vielen Versicherern zusätzlich zur obligatorischen Privathaftpflicht wählen. Dabei ist es wichtig, dass der Versicherungsschutz auf das jeweilige Dienstverhältnis zugeschnitten wird.
Berufsunfähigkeit
Wenn es einem Beamten auf Lebenszeit über längere Zeit gesundheitsmäßig nicht möglich ist, seiner Tätigkeit nachzugehen, darf ihn der Dienstherr wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand versetzen. Vor allem für junge Beamte kann dies zu finanziellen Problemen führen, da sie nur geringe gesetzliche Ansprüche auf Versorgung haben. Die Höhe des Ruhegehalts steigt mit den Dienstjahren und baut sich erst langsam auf. Wer seinen Lebensunterhalt für den Fall der Dienstunfähigkeit dauerhaft finanziell absichern möchte, sollte sich daher frühzeitig um eine private Arbeitskraftsicherung kümmern.
Tipp
Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel ist schon für Beamtenanwärter absolut zu empfehlen. Die versicherte Rente kann über die Laufzeit entsprechend des wachsenden Versorgungsanspruchs gesenkt werden.
Altersvorsorge
Ein Beamter im Ruhestand erhält ein Ruhegehalt. Dies liegt nach 40 Jahren bei rund 70% seiner letzten Bezüge. Bei weniger Dienstjahren fällt auch das Ruhegehalt entsprechend geringer aus. Wer seinen Lebensstandard halten will, muss also wie jede andere Bevölkerungsgruppe auch zusätzlich privat vorsorgen. Bis auf die betriebliche Altersvorsorge stehen Beamten alle Möglichkeiten offen, die beim Alterssparen staatlich gefördert werden – sei es durch Zulagen und/oder bessere steuerliche Behandlung.
Tipp
Je früher man beginnt, eine Altersvorsorge aufzubauen, desto weniger muss man sparen. Der Zinseszins-Effekt belohnt jeden, der sich früh für seine private Altersvorsorge entscheidet.
Weitere Versicherungen für Beamtenanwärter
Natürlich gibt es noch weitere Versicherungen, die für Beamtenanwärter sinnvoll sind. Das sind zum Beispiel die Hausrat-Versicherung, die Kfz-Versicherung oder die private Rechtsschutzversicherung. Da sich diese aber nicht grundlegend zwischen Beamten und anderen Berufsgruppen unterscheiden, wollen wir an dieser Stelle nicht umfassend darauf eingehen. Nur so viel: bei einigen dieser Versicherungen gibt es bestimmte Beamtentarife, die zum Teil erhebliche Einsparungen bei Prämien und anderen Kosten ermöglichen.
Tipp
Innerhalb dieser Versicherungen gibt es keinen einheitlichen Rabatt. Die Bedingungen oder Prämien können je nach Versicherer variieren. Vergleichen lohnt sich also auf jeden Fall.
Wenn Sie Fragen oder Beratungsbedarf haben, kommen Sie gerne jederzeit auf uns zu.
Der Autor:
Marian Kaim arbeitet beim EVK als Kundenbetreuer in der Sachabteilung. Hier betreut der Fachwirt für Versicherungen und Finanzen (IHK) Privatkunden über alle Versicherungssparten hinweg.
02938/9780-72; kaim@evk-oberense.de