Frau mit Handy

Gut zu wissen… Versicherungs-Apps im Check

veröffentlicht um 7:27 am 13. März 2023

Der Markt an Versicherungs-Apps boomt. Das ist auch verständlich, bieten die verschiedenen Apps doch eine einfache digitale Verwaltung der eigenen Versicherungspolicen – transparent und alles auf einen Blick. Was viele Nutzer und Interessenten jedoch nicht wissen ist, dass die Apps weit mehr als nur ein digitaler Ordner sind. Mit dem Download der App und der Zustimmung zu den AGBs und den Datenschutzrichtlinien erteilt der User dem Anbieter der App nämlich in der Regel einen Maklerauftrag. Auch in unserem Kundenkreis gibt es zunehmend mehr Fälle, in denen Kunden die Apps nutzen wollten, ihnen aber nicht bewusst war, dass sie uns damit als Versicherungsmakler und direkten Ansprechpartner verlieren. Denn ein erteilter Maklerauftrag bedeutet, dass nun der Anbieter der App die alleinige Kontaktstelle für die Beratung und Abwicklung von Schadenfällen wird.

Vertrag mit FüllerApp-Anbieter erhält Maklermandat

Er darf dann nach Zustimmung im Auftrag des Kunden Versicherungen verwalten, Verträge abschließen und kündigen oder auch Deckungssummen anpassen. Mit der Versicherungs-App werden dem Anbieter also weitreichende Befugnisse eingeräumt und ein bestehendes Mandat mit einem Makler gekündigt. Es ist deswegen wichtig, sich über die Konsequenzen bewusst zu sein und die Vor- und Nachteile für sich abzuwägen.

Tipps zu Versicherungs-Apps

Beratungsgespräch Lukas GoorTipp 1: Überlegt vorab, ob Ihr auf die bestehende Beratung und Unterstützung durch Euren bisherigen Berater verzichten möchtet. Natürlich kann auch ein mit dem Betreiber der App geschlossener Maklervertrag rückgängig gemacht werden, aber dafür reicht die Deinstallation der App nicht aus. Es bedarf, wie bei einem Vertrag üblich, einer ordentlichen, schriftlichen Kündigung per Brief oder Mail unter Beachtung der Fristen. Diese können je nach Anbieter variieren.

Vertrag PPATipp 2: Prüft vorab die AGBs und die Datenschutzhinweise genau. Welche Daten werden erhoben? Wer erhält Einblick in diese Daten? Erfolgt eine Weitergabe an Dritte? Wo werden die Daten gespeichert? Für welche Zwecke werden die Daten genutzt? Arbeiten die Apps mit Mitarbeitern, die außerhalb der EU agieren? Das sind einige der Fragen, die Ihr Euch vorab stellen und beantworten können solltet.

Beate Müseler am SchreibtischTipp 3: Und dann kommt es natürlich auch noch auf Eure individuelle Situation an. Stört es Euch, wenn Ihr wechselnde Ansprechpartner habt? Wie beratungsintensiv sind Eure Versicherungsprodukte? Wie digital seid Ihr unterwegs?

Generell gilt: Man sollte Versicherungs-Apps nicht verteufeln, denn sie bringen durchaus Mehrwerte mit sich. Wichtig ist aber, dass man die Folgen kennt, die die Nutzung einer solchen App mit sich bringt.

Porträtbild Jutta Krämer

Die Autorin:

Jutta Krämer ist beim Enser Versicherungskontor zuständig für das Marketing und die Pressearbeit. Die gelernte PR- und Online-Redakteurin arbeitet seit 2015 für das Enser Versicherungskontor.

02938/9780-70, kraemer@evk-oberense.de