Flotte mit kleinen Kastenwagen

Autoinhaltsversicherung für Unternehmen: Schutz auf vier Rädern

veröffentlicht um 5:40 am 6. Mai 2024

Transporter auf der StraßeFür viele Unternehmen sind Firmenfahrzeuge mehr als nur ein Transportmittel. Sie dienen als mobile Büros, Lager auf Rädern oder als Werkstätten für Handwerker. Genau hier kommt die Autoinhaltsversicherung ins Spiel. Diese spezielle Art der Versicherung schützt nicht das Fahrzeug selbst – das ist Aufgabe der Kfz-Versicherung – sondern das, was sich darin befindet: Werkzeuge, Maschinen, Waren, Ersatzteile und andere berufsbezogene Gegenstände. Der Schutz gilt in eigenen, geleasten, gemieteten und geliehenen Fahrzeugen zum Beispiel auf dem Weg zum Kunden, zu Betriebsstellen oder zu Werkstätten (also im sog. Werkverkehr).

Welche Risiken deckt eine Autoinhaltsversicherung ab?

Die Autoinhaltsversicherung deckt typischerweise eine Vielzahl von Risiken ab, die das Betriebsvermögen in Ihren Fahrzeugen betreffen können. Zu den grundlegenden Risiken, die in der Regel abgesichert sind, gehören:

  • Diebstahl: Die Versicherung deckt Schäden ab, die durch Einbruchdiebstahl oder den kompletten Diebstahl von im Fahrzeug gelagerten Gegenständen entstehen.
  • Vandalismus: Schäden an Ihrem Eigentum durch mutwillige Zerstörung sind ebenfalls abgedeckt.
  • Unfallbedingte Schäden: Sollten Ihre transportierten Güter durch einen Verkehrsunfall beschädigt werden, bietet die Versicherung Schutz für die Inhaltsschäden.
  • Naturkatastrophen: Abhängig vom Versicherungsanbieter und der gewählten Police können auch Schäden durch Naturereignisse wie Stürme, Hochwasser oder Hagel abgedeckt sein.

Einige Versicherungspolicen bieten erweiterte Deckungen, die zusätzliche Risiken wie Schäden durch Feuer oder Explosionen während der Fahrt oder beim Parken umfassen. Alle transportierten Güter des Fahrzeugs sind zum Neuwert versichert. Moderne Policen verzichten darauf, den Versicherungsschutz auf Fahrzeuge zu begrenzen, die mit Kennzeichen benannt sind.

Wer benötigt eine Autoinhaltsversicherung?

Kleine und mittelständische Unternehmen, die regelmäßig wertvolle Ausrüstung oder Ware in ihren Fahrzeugen transportieren, sollten über den Abschluss einer Autoinhaltsversicherung nachdenken. Dazu zählen beispielsweise:

  • Handwerksbetriebe, die teure Werkzeuge und Maschinen mitführen.
  • Lieferdienste und Catering-Unternehmen, die Waren ausliefern.
  • Vertriebsmitarbeiter oder IT-Techniker, die hochwertige Elektronikgeräte transportieren.

Worauf ist beim Abschluss einer Autoinhaltsversicherung zu achten?

Tipp 1: Angemessene Deckungssumme wählen

Überlegen Sie, wie hoch der Wert der Gegenstände ist, die Sie regelmäßig transportieren. Die Deckungssumme sollte hoch genug sein, um den Verlust im Schadensfall vollständig abzudecken. Für die Festlegung der Versicherungssumme wird deswegen der Höchstladewert aller Fahrzeuge addiert. Bei mehreren Fahrzeugen ist es vorteilhaft, eine Höchsthaftungsgrenze nach Worst-Case-Szenario festzulegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass – etwa bei einem Verkehrsunfall – auch mehr als ein Fahrzeug betroffen sein kann.

Tipp 2: Risiken verstehen

Einbruch in Auto mit SchraubenzieherInformieren Sie sich, welche Risiken abgedeckt sind. Typischerweise schützt die Autoinhaltsversicherung vor Diebstahl, Vandalismus, Unfallschäden und manchmal auch vor Naturkatastrophen. Erweitern Sie ggf. die Deckung auf für Sie individuell wichtige Risiken.

Tipp 3: Selbstbeteiligung clever festlegen

Eine Selbstbeteiligung kann die Prämienkosten senken. Überlegen Sie jedoch, wie viel Sie im Schadensfall selbst tragen können und wollen.

Tipp 4: Sicherheitsvorkehrungen treffen

Einige Versicherer bieten günstigere Tarife an, wenn zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie Alarmanlagen oder GPS-Tracking-Systeme im Fahrzeug installiert sind.

Tipp 5: Versicherungsbedingungen prüfen

Vertrag mit FüllerLesen Sie die Bedingungen genau durch und achten Sie auf Ausschlüsse. Manche Policen decken beispielsweise nur Schäden ab, die während der Arbeitszeit oder auf bestimmten Routen entstehen. So beinhalten manche Autoinhaltsversicherungen eine Nachtzeitklausel. Nach beendetem Gebrauch ist Diebstahl in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr dann nicht versichert, oder es werden Auflagen an den Abstellort wie z.B. ein bewachter Parkplatz gemacht. Das ist häufig nicht akzeptabel, individuell verhandelbar und sollte an Ihre Bedürfnisse angepasst werden.

Fazit

Stau auf AutobahnGenerell gilt: eine Autoinhaltsversicherung ist für Unternehmen, die wertvolle Güter transportieren, eine wichtige Ergänzung zur herkömmlichen Kfz-Versicherung. Für viele kleine und mittelständische Unternehmen reicht diese Versicherung völlig aus – denn eine reguläre Transportversicherung ist oft überdimensioniert. Diese eignet sich eher für Handels- und Produktionsbetriebe, die Güter versenden oder beziehen. Zum Thema Transportversicherungen werden wir demnächst einen eigenen Blogbeitrag veröffentlichen. Sollten Sie Rückfragen haben, kommen Sie jederzeit gerne auf uns zu.

Porträtbild Annika Vollmer

Die Autorin:

Annika Vollmer ist Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen (IHK), Technischer Underwriter (DVA) und hat bereits ihre Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen beim EVK absolviert. Seit 2014 betreut sie Industrie- und Gewerbeunternehmen und ist zudem Ansprechpartnerin für Dienstleister im Bereich Erneuerbare Energien.

02938 / 9780-28 , vollmer@evk-oberense.de